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Literarisches Schneeschuhwochenende


Galerie Nannenbach

Aus einem ausgefallenen Skiurlaub mit guten Freunden wurde glücklicherweise ein wunderschönes Wochenende mit freundlichen, angenehmen Menschen von Freitag 26. bis Sonntag 28. Februar 2010. Alle Teilnehmer trafen sich auf dem von Charly Wehrle und seiner Frau Ursula wunderschön renovierten Allgäuer Hof in Nannenbach. Charly empfing uns herzlichst und freute sich besonders Uli persönlich auf seinem Hof begrüßen zu können. Mit Stolz zeigte er uns sein Anwesen und erzählte so manche Geschichte um Hauserwerb, Hausbau und Ausgestaltung.

Das gemeinsame Abendessen eröffnete den literarischen Abend mit Braten, Rotkohl und Knödeln, vorab eine hervorragende Kürbiscremesuppe und als Nachtisch eine ausgezeichnete Schokoladencreme. Charly entführte uns auf seine lockere Art musikalisch mit Hackbrett zurück in seine Bergwelt. Gedanklich waren wir im Reintal mit der Reintalangerhütte angekommen. Geschichten rund um Geschehnisse im Partnachtal fesselten uns und jeder lauschte den vorgetragenen Erlebnissen. Die Gesichter entspannten sich noch mehr beim Vorführen des Filmes „Musiktrekking zum Dach der Welt“. Dort besuchte Charly mit seiner Truppe Sherpa Ang Gyalzen zu seinem 70. Geburtstag. Sie überbrachten ihm Mitten im imposanten Himalaya ganz persönliche musikalische Geburtsgrüße. Uns berauschten die Bilder von dieser Traumwelt.

Am Samstagmorgen weckte uns Charly mit Hackbrettmusik, wie sollte es anders sein. Schnell wurden wir bei herrlichem Sonnenschein munter. Nach dem reichhaltigen Frühstück warteten die Schneeschuhe bereits um uns in Richtung Heiliger Stein über den verharschten Schnee zu tragen. Knirschen unter den Schneeschuhen und gute Stimmung begleiteten die Truppe durch das sonnendurchflutete Allgäu. Einfach traumhaft. Nach ca. 2 ¼ Stunden erreichten wir unser Ziel den Platz des Heiligen Steines. Dort entzündete Charly eine Kerze mit der Bitte auf Gesundheit für alle. Weiter ging es bei grandioser Sicht auf Zugspitze, Allgäuer Berge, Bregenzer Wald und die angrenzende Schweizer Bergwelt. Gegen 1 Uhr kamen wir an einem kleinen gemütlichen Gasthaus in Wolferazhofen-Bad an. Dort wurde uns eine mit viel Liebe zubereitete Allgäuer Suppe mit Brät- und Grießknödeln serviert. Köstlich nach all der Anstrengung und der guten Luft. Die Pause förderte die bereits gute Stimmung innerhalb der Gruppe nochmals deutlich. Das Schneeschuhwanderteam hatte sich gefunden und genoss den Spaß untereinander. Nach der Mittagspause machte sich der Schneeschuhtrupp auf den Heimweg zu Charly und Ursula. Etwa eine weitere Stunde benötigte das Team um über kleinere Hindernisse, wie Wassergräben, wohlbehalten in Nannenbach anzukommen. Kaum waren die Schweißspuren beseitigt verwöhnte uns Ursula und Charly mit Kaffee und Kuchen. Anschließend amüsierten wir uns bei einer Runde Froschspiel, wobei es auf Zielgenauigkeit und Trefferglück ankommt. Es galt Wurftaler in das Maul des Eisenfrosches unterzubringen. Nun sehnte sich jeder nach ein bisschen Ruhe und wir nutzten die reichhaltige Bibliothek von Charly fleißig.

Schneeschuhwanderer

Beim gemeinsamen Abendessen trafen sich alle wieder am großen Tisch in der Galerie, dem Zentrum des Hauses. Bei Gulasch wurden die hungrigen Schneeschuhwanderer schnell satt. Charly läutete den literarischen Teil gekonnt mit seinem Hackbrett ein. Geschichten über das Schneeschmelzen an der Reintalangerhütte mittels Feuerwehrschläuche oder den Lawinenabgang an der Alpspitze bei der Begehung durch Gebirgsjäger fesselten uns Zuhörer. Nach dem musikalischen Hackbrettausklang überraschte uns Ursula mit dem leckeren Dessert Vanilleeis mit heißen Beeren. Zum Abschluss des Abends entführte uns Charly ins Reintal. Die Videodokumentation zeigte Charlys Abschied von seinem geliebten Paradies, dem Reintal. Müde gingen einige ins Matratzenlager, andere blieben in geselliger Runde beisammen und genossen die Hausatmosphäre bei einem Schnapserl oder einem guten Bier.

Der Sonntagmorgen meinte es nicht so gut mit uns. Wir vermissten die Sonne. Aber dies konnte die Stimmung beim Morgenkaffee nicht trüben. Ganz im Gegenteil. Der Aufbruch zur zweiten Tour lockte uns aus dem Haus. Gekonnt wurden die Schneeschuhe angeschnallt und los gings hinein ins Allgäu. Wir genossen die Landschaft bei guter Laune, guten Gesprächen und manchem Spaß untereinander. Einsame Höfe, Campingplätze, geruhsame Dörfer umrahmten unseren Weg. Bachüberquerungen, tiefer Schnee und mancher steile Hang forderten von dem einen oder anderen Teilnehmer nochmals Mut heraus. Durch gegenseitige Unterstützung und Hilfe wurden diese Hindernisse gekonnt überwunden. So macht es Freude zusammen unterwegs zu sein. Müde erreichten wir Herlazhofen. Gutes Allgäuer Mittagessen im Gasthof Zur Krone belohnte uns Schneeschuhtourengeher. Nach der Mittagspause wurde das Wetter stürmischer. Schutzkleidung war erforderlich und die Mützen und Handschuhe wurden angezogen. Jetzt gings schnurstracks Richtung Nannenbach heim zu Charly. Der Wind forderte unterwegs nochmals alle Kräfte. Glücklich und zufrieden erreichten wir Charlys Hof auf unserer letzten Tour. Bei Kaffee und Kuchen nahmen wir Abschied voneinander. Einige Adressen oder Ideen für weitere Unternehmungen wurden noch rasch ausgetauscht bevor uns Charly zum Abschied sein neuestes Buch „Weckruf im Wetterstein“,
von ihm handsigniert, mit lieben Abschiedsworten überreichte.

Danke Charly und Ursula für eure liebevolle Gastfreundschaft.
Text von Edwin Griebel

Gehzeiten

UhrzeitBeschreibungGehzeit
Samstag, 27. Februar 2010
8:55Nannenbach 
10:53Waldrand1° 58'
11:10Heiliger Stein, Pause bis 11:252° 15'
12:32Wolferazerhofer Bad, Pause bis 14:023° 22'
15:22Nannenbach4° 42'
Sonntag, 28. Februar 2010
9:10Nannenbach 
10:10Herlazhofer Weiher1° 00'
11:31Herlazhofen, Pause bis 12:482° 21'
14:00Nannenbach3° 33'


GPS Daten

Die Tour wurde mit einem GPS Logger (Holux M-241) aufgezeichnet und steht im KML Format zur Verfügung. Alle 10 Sekunden wurde die aktuelle Position abgespeichert.

1. Tag - von Nannenbach zum Heiligen Stein, weiter nach Wolferazerhofer Bad und zurück
2. Tag - von Nannenbach, vorbei am Herlazhofer Weiher nach Herlazhofen und zurück