Sportklettern Frankenjura 2024
Die Sportklettergruppe Klettermax trifft sich wieder einmal für vier Tage in der Fränkischen Schweiz. Am Anreisetag ist es noch trocken und einige Routen am Kletterfelsen Lindenstein warten auf ambitionierte Kletterer. Meine erste Route ist der Frankenländer Weg (Bewertung 6), den ich zum Aufwärmen im Toprope angehe. Von wegen Aufwärmen! Der Fels ist so kalt, dass ich nach zwei Drittel der Kletterroute kein Gefühl mehr in den Fingern habe. "Zu" ist die logische Konsequenz und ich wärme erst einmal meine Finger auf.Weiter geht es mit einigen leichteren Routen im rechten Wandteil: Hexi und F.Köhler Gedächtnisweg. Zum Abschluss der Schwanstettener Weg. Eine schöne 5-, allerdings ist der erste Bohrhaken weit oben und ich setze einen Friend. Vor vier Jahren ist mir an derselben Stelle ein Friend in den Spalt "gewandert" und ich habe den Friend nicht mehr herausbekommen. Ein anderer Kletterer hatte mehr Glück und konnte meinen Friend retten - denselben, den ich heute wieder setze!
Die Seile hängen im Turm, links die Eisenwand 6+, rechts der F.Köhler Gedächtnisweg 5. Zwischen den beiden Kletterern am Boden der Schwanstettener Weg im markanten Riss
Zum Abschluss noch die Ostkante - eine schöne und griffige Kletterei im 4. Schwierigkeitsgrad. Nur am Einstieg muss man die Grifffolge überlegen, der Rest ist eher Treppensteigen.
Olga in der Ostkante
In den letzten Jahren waren wir mehrmals auf dem Campingplatz in Betzenstein. Dieses Jahr haben wir uns im Landgasthof Fischer in Stierberg (gehört zu Betzenstein) einquartiert. Im Nebengebäude befindet sich ein Bettenlager mit 12 Betten. Zwei ziehen es vor im Gasthof ein Zimmer zu nehmen, andere stehen mit dem Camper auf der angeschlossenen Zeltwiese und einer übernachtet sogar im Zelt (bei einstelligen Nachttemperaturen).
Landgasthof Fischer Bettenlager
Die Speisekarte im Landgasthof ist umfangreich, für jeden Geschmack ist etwas dabei. Das süffige Klosterbier ist sehr empfehlenswert und mit 3,50 Euro für einen halben Liter preiswert.
Leberknödelsuppe mit altfränkischem Klosterbier
Typisches Essen in der Fränkischen Schweiz: Schäuferle mit rohem Kloß mit Salat (heute optional mit Wirsinggemüse)
Das Frühstücksbüfett ist ebenfalls hervorragend und wartet mit vielen selbst gemachten Marmeladen auf. Vor fünf Jahren hatte ich am Frühstücksbüfett sogar über 30 verschiedene Marmeladen gezählt.
Die Marmeladen Auswahl im Juni 2019
Am Freitag und Samstag ist das Wetter richtig schlecht, Regen und nasskalt. Einige ziehen es vor in einer Therme Wärme zu tanken, andere wandern, ich bin an beiden Tagen in der Kletterhalle Bayreuth. Herrliche Routen - viele davon neu geschraubt - machen richtig Spaß und mit offiziell 11 Euro Eintritt auch günstig (Dusche kostet 2 Euro Aufpreis).
Die Stimmung in der Gruppe ist super und vor allem das gesellschaftliche Zusammensein am Abend bei dem ein oder anderen Klosterbier gleicht das schlechte Wetter aus. Offiziell schließt der Gasthof um 22 Uhr und wir merken, dass die Bedienung und die Chefin Feierabend machen wollen. Die meisten haben schon bezahlt und sind zum Schlafen gegangen. Zu dritt würden wir gerne noch etwas trinken. Wir bekommen eine Runde Bier, müssen aber in die Hütte hinter dem Bettenlager ausweichen. Das Bier schmeckt trotzdem. Das Bettenlager ist nicht beheizt. Zum Glück habe ich einen etwas dickeren Schlafsack eingepackt.
Der Sonntag verspricht besseres Wetter und Klettern am Felsen ist wieder möglich - allerdings nicht für mich. Nach dem Frühstück mache ich mich auf den Weg nach Oberstdorf. In Ansbach lese ich meinen Freund Klaus am Bahnhof auf und staufrei erreichen wir den Parkplatz an der Fellhorn Talstation.