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Sportklettern Frankenjura 2021

Wieder einmal sind wir zum Klettern in der Fränkischen Schweiz. Während meine Kletterfreunde Zimmer im nicht empfehlenswerten Gasthof Pension Fränkische Schweiz in Obertrubach bezogen haben, habe ich mich auf dem Campingplatz in Tüchersfeld eingenistet:

mit meinem Kulba Wohnanhänger am Campingplatz in Tüchersfeld

Der sehr einfache Campingplatz liegt idyllisch direkt an der Püttlach, die nach dem Klettern eine sehr angenehme Erfrischung bietet. Mobilfunk ist - wie häufig in der Fränkischen Schweiz - auch hier ein Fremdwort und WLAN gibt es nur kostenpflichtig im Umkreis der Rezeption (50 Cent für eine Stunde). Auch das Duschen kostet extra (50 Cent für 5 Minuten). Zumindest gibt es einen Brötchen Service (Bestellung am Vortag, Abholung ab 8 Uhr). Neben dem Familienplatz mit Stromanschlüssen gibt es noch eine kleine und große Zeltwiese.

Kletterfelsen mit mehreren Routen bis zum sechsten Schwierigkeitsgrad sind im Frankenjura nur spärlich vorhanden und in den letzten Jahren haben wir geeignete Felsen regelmäßig angesteuert. Dieses Jahr standen neue Ziele auf dem Plan. Da der Wetterbericht Temperaturen von über 30 Grad vorhersagt, sind für die Auswahl des Felses nicht nur die Schwierigkeitsgrade ausschlaggebend, sondern auch die Lage, die bevorzugt im Wald nach Norden ausgerichtet sein sollte.

Ich nutze seit Jahren die Kletterführer (zwei Bände) herausgegeben vom Panico Alpinverlag. Meine Ausgabe vom Mai 2012 ist natürlich nicht mehr auf dem aktuellsten Stand. Es sind Routen hinzugekommen oder vorhandene Routen wurden saniert. Manche Routen, die bisher großteils selbst abzusichern waren, enthalten jetzt zuverlässige Bohrhaken. In den drei Tagen wurden wir immer wieder positiv überrascht. Die Routenfindung am Felsen ist nicht immer einfach und manche Topos sind zu ungenau. Gelegentlich ist der Name der Route mit roter Farbe am Einstieg gepinselt und manchmal nur teilweise erkennbar. Es empfiehlt sich auch vorher im Internet zu recherchieren, ob es eventuell eine Felssperrung gibt.

Hexenküche

Der Parkplatz außerhalb von Hiltpoltstein bietet - verglichen mit vielen anderen Felsen - vielen Fahrzeugen Platz und am Fels sind wir die ersten Stunden allein. An Wochenenden dürfte mehr los sein. Die Hexenküche besteht aus mehreren Felsformationen und listet immerhin 17 Routen bis zum 5. Schwierigkeitsgrad und 37 Routen bis zum 7. Grad.

Hexenküche
Nordkante, links in der Wand die Route Feenwald, rechts Nordschlucht und Schluchtriss

Dreistaffelfels

Außerhalb von Betzenstein bietet der im Führer beschriebene Parkplatz nur wenige Parkmöglichkeiten. Allerdings sind wir heute die ersten. Auch hier brauchen wir Zeit, um uns an Hand des Topos zu orientieren. Eine einfache Route (Westkante) führt uns auf den Betzensteiner Turm, später auch auf der Rückseite die Route Wunschkind, die in meinem Führer noch nicht enthalten ist.

Der Bamberger Pfeiler (eigentlich nur eine 6-) erscheint mir wesentlich schwieriger. Stimmt die Bewertung noch? Hängt es daran, dass viele Griffe und Tritte im Lauf der Jahre abgenutzt sind?

Bamberger Pfeiler
Bamberger Pfeiler

Preßnockwände

Am empfohlenen Parkplatz am Spielplatz stehen nur sehr wenige Parkmöglichkeiten zur Verfügung. Mit meinem Anhänger habe ich da keine Chance.
Die sehr schattigen Wände sind inzwischen sehr vermoost. Zumindest passen hier für mich die Bewertungen der Schwierigkeitsgrade und wir begehen einige, lohnenswerte Routen. Mein Kletterführer ist auch hier nicht mehr aktuell. Eventuell sind in der aktuellen Ausgabe die Änderungen verfügbar. In der Route Schlingenweg ist als Umlenker ein Baum angegeben. Inzwischen steht hier ein solider Abseilring zur Verfügung. Bei anderen Routen werden überhaupt keine Umlenker aufgeführt. Die Realität zeigt dann aber oft gute Abseilringe.

Preßnockwände
Drei einfache Routen mit unzähligen Tritten und Griffen, dafür im unteren Teil sehr vermoost
Routen: Wabenwand, Schlingenweg, Die alten Deutschen


Preßnockwände
rot gepunktet R 9, gelb gepunktet der Handriss