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Blog Eintrag #742 vom 2025-07-15 15:33

Dienstag, 15. Juli


Tag 16, Rest von Etappe 18 und Etappe 19

Der Tipp von der Bedienung auf der Dorigoni Hütte, dass ihre Mama ein B&B im Tal, 4 km vor Malé betreibt, war top. Die sehr freundliche Mama zaubert uns ein schmackhaftes Frühstück mit Eiern von Hühnern, die um das Haus rumlaufen, allerdings erst ab 7:30 Uhr. Das ist heute kein Problem, da die Etappe mit 5:30 angegeben ist.

B&B Il Sorriso dei Nonni:



Zuerst müssen wir den Rest der Etappe 18 nach Malé im Abstieg bewältigen. Auf einem schönen Weg am Fluss entlang ist das in 45 Minuten erledigt. Auf dem Weg werden wir mit einem großen Warnschild darauf hingewiesen, dass wir uns jetzt im Bärengebiet befinden. Einerseits wäre es einmal toll, einen Bären in freier Wildbahn zu sehen, andererseits möchte ich nicht wirklich einem begegnen.

Laut Wanderführer sind von Malé bis zum Rifugio Peller 5,5 Stunden einzuplanen. Für 1.300 Höhenmeter erscheint mir das etwas viel. Wir werden nur 3 1/4 Stunden brauchen. Nach gut der Hälfte der Wegstrecke kommen wir an einem offenen Biwak vorbei: Bivacco Mezol.



Wir rasten. Ein Brunnen liefert frisches Quellwasser. Übernachten möchte ich hier nur im Notfall. Alles recht schmuddelig.

Das heutige Etappenziel Rifugio Peller erreichen wir schon kurz vor 13 Uhr. Die Lage mit der traumhaften Sicht auf die Dolomiten ist einzigartig. Aktuell ist es etwas trüb, daher kein Bild.

Rifugio Peller:





Die nächste Überraschung beim Einchecken in der Alpenvereinshütte (CAI): wir sind heute die einzigen Übernachtungsgäste!

Morgen wird es auch spannend. Die Etappe ist kurz, aber anspruchsvoll. Das Problem: am Etappenziel können wir nur schlafen, es gibt kein Abendessen. Unterwegs kommen wir an einer Alm vorbei. Hoffentlich können wir da etwas Käse und Brot kaufen.

Blog Eintrag #741 vom 2025-07-14 22:41

Harter Tag


Sorry, aber der Blog hat heute etwas länger gedauert. Ursachenforschung:

Am Vorabend besprechen wir, wie wir die Tour heute gestalten. Die Dorigoni Hütte wird für die Freundlichkeit und das gute Essen gelobt. Da möchte ich gerne übernachten, auch wenn nur 4,5 Stunden Gehzeit angegeben sind:



Steffi ist das eigentlich zu wenig und möchte Richtung Malé absteigen. Diese Etappe ist mit mehr als 7 Stunden aber sehr lang:



Wir einigen uns darauf, auf der Dorigoni Hütte zu übernachten, die Online Reservierung scheitert aber kläglich.

Der Morgen startet traumhaft schön, der Wetterbericht sagt aber instabiles Wetter voraus. Also erst einmal 700 Höhenmeter Aufstieg auf knapp 3.000 Metern. Am Sallentjoch angekommen bietet sich erstmalig der Blick auf die Brenta:



Steffi musste unterwegs von Winter auf Sommer umrüsten und kommt etwas später am höchsten Punkt an:





Inzwischen ist es komplett zugezogen und wir steigen ab. Nach einer Stunde erreichen wir die Dorigoni Hütte:



Äußerlich kein Highlight, überzeugt die Hütte auch nicht von innen. Es ist noch nicht einmal Mittagszeit und draußen ist es ungemütlich. Was tun? Weiter absteigen ist die sinnvollste Variante. Die Mutter unserer Bedienung betreibt im Tal eine Unterkunft: Il Sorriso dei Nonni, ca. 4 km vor Malé, also kurz vor dem Etappenziel.

Vor dem Abstieg ganz wichtig: Berechnung der Zeit, die man für den Weg zur Toilette benötigt:



Immer wieder regnet es leicht. Wir verlassen den „offiziellen“ Weg und steigen am eindrucksvollen Wasserfall ab:



Der Weg zieht sich. Fast zwei Etappen an einem Tag mit insgesamt knapp 12 Stunden angegebene Gehzeit sind einfach zu viel. In einer Bar bekommen wir immerhin etwas zu trinken und Steffi etwas zu essen:





Die Unterkunft erreichen wir nach 8,5 Stunden Gehzeit erschöpft, aber bei Sonnenschein und angenehmen Temperaturen. Steffi ist so platt, dass sie nicht mehr mit zum Abendessen geht. Ich lasse mich im Restaurant gleich um die Ecke verwöhnen:



Blog Eintrag #740 vom 2025-07-14 06:21

Montag, 14. Juli


Auf dem Weg zur Dorigoni Hütte müssen wir heute über das Sallentjoch 2.965 m - die Höhe der Zugspitze.

Die Zufallspitze im Morgenlicht:



Blog Eintrag #739 vom 2025-07-13 15:52

Ergänzungen


Ihr merkt schon: ich habe heute mehr Zeit Blog Einträge zu schreiben. In Summe waren es nur 4 Stunden Gehzeit. Fangen wir mit einem herrlichen Blick auf die Bergwelt an:



Okay, meine nassen Socken schränken die Sicht etwas ein.

Auf dem Weg vom Berggasthof Stallwies zur Zufallhütte war die Sicht gleich Null. Der Stausee war nicht zu sehen. Jetzt der Blick zurück ins Martelltal:



Das rote Gebäude rechts unten ist ein Luxushotel, besser gesagt: war! Ab 1937 war das Paradiso geöffnet, während des Krieges militärisch genutzt, verfällt es seit Ende des Krieges (aktuell gehört es dem Besitzer der Forst Brauerei).

Herrliche Hauswurz Blüten an der Zufallhütte:



Blog Eintrag #738 vom 2025-07-13 13:52

Zufallhütte


Ursprünglich wollte ich vom Bodensee an den Gardasee wandern. Alternativ habe ich mir den L1 von Garmisch nach Brescia angeschaut. Herausgekommen ist eine Kombination aus beiden Alpenüberquerungen. Wie es der Zufall so will, treffen sich beide Wege an der Zufallhütte:



Mit nassen Socken und nassen Schuhe geht es im Abstieg zum Parkplatz am Talende. Obwohl das Wetter besser sein könnte, ist der Parkplatz gut gefüllt. Steffi entscheidet sich für den Erlebnisweg, ich nehme den Normalweg, da ich dringend aus den nassen Schuhen will.

Die Zufallhütte:



Die Socken hängen an der Wäscheleine, die Knödelsuppe hat gemundet und das Bier schmeckt immer noch.

Blog Eintrag #737 vom 2025-07-13 11:33

Sonntag, 13. Juli


Tag 14, Etappe 16 von 26

Unterschiedliche Wetter Apps melden für den Nachmittag Regen. Auch der Wirt bestätigt die Prognose. Und die Realität kurz nach 8 Uhr? Es regnet. Also Pariser über den Rucksack ziehen, Bergstöcke verstauen und Regenschirm aufspannen. Ja, Regenschirm! Seit Jahren habe ich damit in den Bergen sehr gute Erfahrungen gesammelt.

Auf dem Höhenweg Nr. 8 geht es taleinwärts. Wer jetzt annimmt, der Weg schlängelt sich gemütlich einer Höhenlinie entlang, der irrt gewaltig. Immer wieder geht es auf und ab, teilweise auch steil.

Der Regen ist nicht stark, aber die in den Pfad hineinreichenden, nassen Gräser sorgen dafür, dass die Hose bis zu den Knien patschnass ist und das Wasser durch den Schuh dringt. Die Goretex Membran hat komplett versagt! Die Bergschuhe sind erst drei Jahre alt und das Profil noch top. Aber so sind sie unbrauchbar. Ob ich mir jemals wieder Bergschuhe von La Sportiva kaufe?

Nach 2:40 Stunden erreichen wir die Lyfialm auf 2.165 Metern. Raus aus den Schuhen, raus aus den nassen Socken. Erst einmal einen heißen Kräutertee trinken (kein Spaß!).

Erste Wolkenlücken reißen auf. Vielleicht kommt die Sonne noch raus und ich kann Schuhe und Socken zumindest etwas trocknen, bevor es weitergeht.



Blog Eintrag #736 vom 2025-07-12 17:43

Samstag, 12. Juli


Auch heute stehen viele Höhenmeter im Aufstieg an, insgesamt ca. 1.800. Wir folgen nicht dem Original Track aus dem Wanderführer, sondern der vom Hausherrn empfohlenen Route. Teilweise sehr schön, aber auch ordentlich steil. Nach 2 3/4 Stunden erreichen wir die Göflaner Alm auf 1.826 Metern. 400 Höhenmeter pro Stunde - für einen alten Mann eine passable Leistung!



Auf der Alm werden wir aufmerksam beobachtet:



2 Energy Drinks (Radler) schalten den Turbo ein. Zur Scharte sind es noch einmal 470 Höhenmeter. Oberhalb der Alm wird seit 1.856 das weiße Gold abgebaut - auch heute noch. Angeblich der schönste Marmor weltweit. Mühsam wurden die Blöcke mit Seilen auf Holzpfählen abgelassen. So muss man sich das vorstellen:



Das Marmor Abbaugebiet:



Auf der Alm hat man uns gesagt, dass der Aufstieg zur Scharte eigentlich gesperrt ist: der Weg ist weg (Gerölllawine, Steinschlaggefahr). Ich kann bestätigen, dass der Weg weg ist. Deshalb heißt er ja Weg und nicht Pfad oder Trail :-)



Die Göflaner Scharte auf 2.396 Metern erreichen wir nach 1,5 Stunden:



Noch trennen uns zwei Stunden vom Tagesziel, dem Berggasthaus Stallwies:



Im Gasthof kommen wir nicht unter, wir müssen mit dem kleinen, schnuckeligen Lager Vorlieb nehmen:



Erst einmal eine Speckknödelsuppe, dann eine Dusche und bald gibt es schon Abendessen.



Blog Eintrag #735 vom 2025-07-11 15:59

Freitag, 11.Juli, Tag 12, Etappe 14


Was für ein brutaler Abstieg.

Erst sollte es ab 7 Uhr Frühstück geben, dann doch um 6:15 Uhr. Das ist natürlich perfekt, denn die Tour heute ist sehr lang. Kurz vor 7 Uhr geht es bei 2 Grad (immerhin plus) mit einem Abstieg von über 800 Höhenmetern nach Kurzras los:



Am riesigen Wintersporthotel vorbei geht es auf der anderen Seite wieder 800 Meter zum Taschljöchl hinauf.



Dort befindet sich aktuell eine große Baustelle: die Heilbronner Hütte wird neu erbaut.

Blick zum Vernagt Stausee. Darüber der Similaun:



Jetzt stehen noch 2.100 Höhenmeter Abstieg nach Schlanders an. Vorbei an zwei Seen windet sich der Pfad bergab. Nach knapp 1,5 Stunden ist die Kortscher Alm erreicht. Ein herbeigesehnter Getränkestop:



Bisher war der Weg recht angenehm zu gehen, aber nach der Alm wird der Weg extrem steil. Die Bergstöcke lindern zum Glück die Belastung auf den Knien und den Oberschenkeln. Das Tagesziel wird bei jedem Schritt herbeigesehnt. Immerhin schaffen wir die mit 8,5 Stunden Gehzeit angegebene Etappe in 7 Stunden. Mal sehen, was die Beine morgen zu der hohen Belastung sagen.

Blog Eintrag #734 vom 2025-07-10 18:19

Schöne-Aussicht-Hütte 2.845 m


Nachdem es mit der Übernachtung im Ramolhaus nicht geklappt hat, ist das heute die höchstgelegene Hütte zum Schlafen:



Das Panorama ist absolut traumhaft, das Wetter grandios, allerdings sehr frisch. Im Matratzenlager gibt es richtige Bettwäsche! Der Schlafsack bleibt heute im Rucksack.



Highlight auf der Hütte ist sicherlich die Outdoor Sauna, die von 16 bis 19 Uhr zur Verfügung steht und im Übernachtungspreis enthalten ist:



Morgen werden die Oberschenkel und Knie extrem belastet. Insgesamt sind über 2.900 Höhenmeter im Abstieg zu bewältigen.

Blog Eintrag #733 vom 2025-07-10 11:22

Saykogel 3.355 Meter


Die Überschreitung des Saykogels bei winterlichen Verhältnissen und strahlend blauem Himmel ist sicherlich ein Highlight der Alpenüberquerung. Im Aufstieg hat man einen herrlichen Blick auf den Similaun:



Blick auf den Saykogel im Winterkleid (bereits im Abstieg):



Fast 900 Höhenmeter Abstieg zum tiefsten Punkt am heutigen Tag.



Jetzt sind es noch ca. 500 Höhenmeter Aufstieg zur Schönen-Aussicht-Hütte, die ungefähr in der Bildmitte liegt:



Besonders freue ich mich auf die Sauna auf 2.900 Metern.

Blog Eintrag #732 vom 2025-07-10 06:19

Donnerstag, 10. Juli


Zum Glück wird das Wetter besser, allerdings ist es ziemlich kalt. Aktuell haben wir an der Hütte -5 Grad. Auch der Schnee zieht sich zurück. Damit sollte der Weg über den Saykogel möglich sein - mit 3.355 Metern der höchste Punkt der Alpenüberquerung. Also um 6 Uhr frühstücken und 850 Meter aufsteigen.


Blog Eintrag #731 vom 2025-07-09 08:40

Mittwoch, 9. Juli, Ruhetag


Die Übernachtung auf dem Ramolhaus ist ausgefallen und beschert uns einen zusätzlichen Tag auf der Martin-Busch-Hütte. Beim Aufstieg gestern Nachmittag erreichen wir die Hütte im Schneegestöber.



Wie auf dem Schild angekündigt gibt es in der Hütte keinen Empfang - zumindest kein Internet. Notruf wäre möglich. Meine Tagestour heute: Wanderung zum Schild und diesen Blog hochladen.

Wetterbesserung ist angekündigt, aber hoffentlich wird es auch wärmer, damit der Schnee wegschmilzt. Immerhin müssen wir morgen auf über 3.300 Meter aufsteigen.

Nasse Füße am Montag und über 10 Kilometer Asphalt gestern setzen meinen Füßen zu. An den Fußballen kündigen sich Blasen an. Zwei sehr lange Tagesetappen stehen an, daher gönne ich mir einen Ruhetag. Steffi macht einen Ausflug zur Similaun Hütte auf 3.000 Metern.

Blog Eintrag #730 vom 2025-07-08 12:12

Dienstag, 8. Juli


Das Bild sagt alles:



Auf die Übernachtung im Ramolhaus hatte ich mich schon gefreut. Allerdings liegt die Hütte auf 3.000 Metern - also noch einmal 200 Meter höher als dieses Bild zeigt. Über Nacht kam der erwartete Wintereinbruch. Und jetzt?

Unterkünfte oberhalb von 2.500 Metern machen bei diesen Bedingungen keinen Sinn. Die Entscheidung fällt für eine zweite Nacht in der Martin-Busch-Hütte. Leider gibt es von Zwieselstein nach Vent keinen Wanderweg. Nur die ersten drei Kilometer verlaufen auf geschotterten Wegen, der Rest folgt der asphaltierten Straße. Über 13 Kilometer und mehr als 400 Höhenmeter später erreichen wir nach drei Stunden Vent.

Nach einem Einkehrschwung mit etwas Süßem und einem Cappuccino stehen noch 600 Höhenmeter Aufstieg zur Martin-Busch-Hütte an. Beim Aufstieg nach Vent hat es immer wieder einmal geregnet und auch der Nachmittag soll nicht trocken bleiben.

Ob es auf 2.500 Metern Mobilfunk gibt, wird sich zeigen. Ansonsten ist ein weiterer Blog Eintrag erst wieder in zwei Tagen möglich.

Blog Eintrag #729 vom 2025-07-07 17:39

Atterkartörl


Immer wieder den Wetterbericht aufrufen. So wie es aussieht, gibt es nur etwas Regen. Die Wolkendecke soll aber hin und wieder aufreißen. Nach dem erbärmlichen Frühstück für 22 (!!!) Euro starten wir an der Amberger Hütte. In der Nacht hat es geregnet, der Boden ist aufgeweicht und immer wieder müssen Pfützen umrundet werden. Wie erwartet fängt es beim Aufstieg leicht zu regnen an, hört aber nach zwei Stunden wieder auf. Die Herausforderung an diesem Tag ist der versicherte Steig vor dem höchsten Punkt:



Das Seil ist nicht mehr fest gespannt, teilweise sind die Befestigungen herausgebrochen und die Metallplatten für die Füße nach unten abgeknickt. Nach drei Stunden stehen wir mit 2.968 Metern auf dem höchsten Punkt:



Der Abstieg auf der anderen Seite ist steil. Trittsicherheit ist gefragt. Bis Sölden sind 1.600 Höhenmeter im Abstieg zu bewältigen. Der Pfad ist schmal, die Gräser und Pflanzen sind nass und geben das Wasser bereitwillig an die Schuhe und die Hose ab. Meine Schuhe sind innen komplett nass. Vergesst Goretex! Im Abstieg kommt man an der Kaiserbergalm vorbei.



Wir wissen, dass diese geschlossen ist, machen aber eine kurze Rast. Kurz vorm Talboden ein Ärgernis: die Brücke, die wir eigentlich bräuchten, ist weg und liegt auf der anderen Seite:



Zu reißend ist der Bach, um ihn so zu überqueren. Ein ungeplanter Umweg an diesem schon sehr langen Wandertag!

Nicht wirklich schön ist der Weg durch Sölden und weiter nach Zwieselstein. Heute haben wir unterschiedliche Quartiere gewählt: Steffi in der Talherberge, ich in einer kleinen Pension.

Der Wetterbericht kündigt für heute Nacht Neuschnee bis auf fast 2.000 Meter an. Wahrscheinlich ist die morgen geplante Etappe nicht möglich. Abwarten und erst einmal ein Bier trinken.

Blog Eintrag #728 vom 2025-07-07 06:29

Montag, 7. Juli


An der Amberger Hütte kündigt sich ein herrlicher Morgen an: Nebel, leichter Regen und einen schönen Blick auf die Großbaustelle. Zum Glück müssen wir heute nur auf knapp 3.000 Meter und haben lediglich 8 Stunden Gehzeit vor uns.


Blog Eintrag #727 vom 2025-07-06 16:51

Etappe 8 und 9


Das Wetter hielt länger als erwartet und wir konnten auch die zweite Etappe von der Winnebachseehütte zur Amberger Hütte dranhängen. Zuerst 800 Höhenmeter nach Winnebach/Gries absteigen und dann auf einer langweiligen Schotterstraße wieder aufsteigen. Nur im Abstieg hat uns ein Regenschauer erwischt. Die zwei Etappen haben aber geschlaucht. Zum Glück gibt es eine heiße Dusche. Die Lebensgeister kehren wieder zurück.

Die sehr schöne Winnebachseehütte, die wir leider übersprungen haben:



Die Amberger Hütte scheint heute nicht voll zu werden:



Im 12er Lager bin ich aktuell alleine untergebracht:



Spannend wird die Tour morgen über das Atterkarjöchl auf fast 3.000 Meter. Ist das Wetter gnädig? Schneit es oben? Wenn wir da nicht drüber kommen, haben wir ein Problem, da die nächsten Unterkünfte schon gebucht sind.

Blog Eintrag #726 vom 2025-07-06 10:19

Sonntag, 6. Juli, Tag 7


Die Schweinfurter Hütte war echt top. Nette Wirtsleute und freundliches Personal. Abendessen sehr schmackhaft und schön angerichtet. Das 10er Lager ist voll, aber die Nacht war sehr ruhig.

Kurz nach 7 Uhr brechen wir auf. Heute sind wieder zwei Tagesetappen geplant. Nur der Wetterbericht ist bedenklich: viel Regen, kalt, Montag und Dienstag Schnee. Eventuell müssen wir umplanen.


Blog Eintrag #725 vom 2025-07-05 16:23

Samstag, 5. Juli


Wie befürchtet wurde der Gastraum erst Punkt 7 Uhr aufgeschlossen. Für 17 Euro gibt es neben Wurst, Käse und Marmelade frischen Obstsalat und einen Kaffeevollautomat, der zumindest einen guten Kaffee zubereitet. Der Schuhtrockner war über Nacht nicht an, die Bergschuhe sind daher nicht trocken. Auch die gewaschenen Bergsocken sind noch feucht - es gibt ja keinen Trockenraum für Kleidung. Dafür funktioniert das kostenlose WLAN.

Um 7:45 Uhr startet bei tollem Wetter die heutige, kürzere Tour. Laut Beschilderung in Kühtai sind es angeblich nur 4 Stunden bis zur Schweinfurter Hütte. Sportliche Zeitangabe! Am Stausee angekommen bietet sich ein herrlicher Blick auf den Pirchkogel, von dem wir gestern 900 Höhenmeter zur Dortmunder Hütte abgestiegen sind:




Bis zur Finstertaler Scharte sind gut 800 Höhenmeter zu überwinden und leider verschwindet die Sonne an der Scharte hinter den Wolken. Unzuverlässiger Wetterbericht, der strahlenden Sonnenschein versprochen hat. Die geplante Rast fällt daher sehr kurz aus. Mehr als 700 Höhenmeter im Abstieg trennen uns vom Tagesziel, der Schweinfurter Hütte:



Erst einmal etwas Gesundes trinken: fängt mit B an und hört mit r auf :-) Nach der angenehmen Dusche gönne ich mir wieder die obligatorische Speckknödelsuppe und einen Hopfentee.

Scheinbar haben inzwischen alle Hütten auf Halbpension umgestellt. Zum Glück besteht die Möglichkeit nur die Hauptspeise (entweder Fleisch oder vegetarisch) zu nehmen und Suppe und Nachspeise wegzulassen. Alternativ das Bergsteigeressen, das alle AV Hütten zu einem günstigen Preis anbieten müssen.

Mobilfunkempfang gibt es hier nicht, dafür WLAN. Dieser Service ist kostenpflichtig, da er über Satellit läuft, aber was tut man nicht alles für die Blog Leserschaft?

Blog Eintrag #724 vom 2025-07-04 19:49

Nachdem die Stanzer Alm bei der Planung im Januar nicht zur Verfügung stand, müssen heute zwei Tagesetappen bewältigt werden. Das könnten 9-10 Stunden Gehzeit bedeuten. Anfang der Woche war die Wettervorhersage für heute schlecht. Okay, es hat auch mit Regen angefangen. Der Wetterbericht verspricht ab 10 Uhr Wetterbesserung inkl. Sonne und tatsächlich wird es besser. Damit ist auch die Entscheidung gefallen: es geht über den Pirchkogel 2.828 Meter, d.h. nach 1.200 Metern Aufstieg zur Stamser Alm, noch einmal 1.000 Höhenmeter zum Gipfel:

Da müssen wir hoch:



Leider ist der Gipfel in Wolken und ein Rückblick auf die gestrige Tour ist nicht möglich.



Auf der Höhe und in den Wolken ist es kalt. Die geplante Gipfelrast fällt aus. Jetzt müssen noch 900 Höhenmeter im Abstieg bewältigt werden, obwohl die Beine schon müde sind. Die Dortmunder Hütte liegt mitten im Skigebiet Kühtai. Alle Hotels im Umkreis sind im Sommer geschlossen und die Berghütte liegt direkt an der Straße. Nicht schön, aber dafür ist die Hütte sehr gut ausgestattet. Allerdings fehlt ein Trockenraum für Kleidung. Nur die Schuhe können auf die im Winter typischen Schuhtrockner gesteckt werden.





Letztendlich kommen heute 7,5 Stunden reine Gehzeit zusammen. Zum Glück ist die morgige Tagesetappe wesentlich kürzer.

Blog Eintrag #723 vom 2025-07-04 12:08

Freitag, 4. Juli


Asphalt, 18% Steigung, Regen, 1.200 Höhenmeter Aufstieg, 3 1/2 Stunden Gehzeit: Wandererherz, was willst du mehr?

Nach knapp über drei Stunden ist die Stamser Alm erreicht, in der ja angeblich keine Übernachtungen mehr möglich sind. Von wegen! Man kann übernachten, aber dafür ist es jetzt zu spät. Die Dortmunder Hütte ist bereits gebucht.


Blog Eintrag #722 vom 2025-07-03 16:43

Die Tour heute (3.7.)


Frühstück gibt es offiziell ab 7 Uhr, aber bereits um 6:40 kann es losgehen. Damit steht einem Start um 7:10 Uhr nichts mehr im Wege. Der Wegweiser gibt für den Aufstieg 2 3/4 Stunden an. Für 700 Höhenmeter? Nach meiner Erfahrung sollte das in weniger als zwei Stunden machbar sein. Nach 1:50 ist der höchste Punkt für heute erreicht: die Niedere Munde mit 2.059 Metern.



Für den Weiterweg zur Neuen Alplhütte sind auch 2 3/4 Stunden angegeben. Wir erreichen die Hütte in 1,5 Stunden.



Der Speckknödelsuppe kann ich nicht widerstehen. Bis nach Stams ist noch ein langer Abstieg zu bewältigen und ein Gewitter kündigt sich an. Die erste Scheune in Wildermieming dient als Schutz vor dem Gewitter, das uns aber nur streift. Die restlichen Kilometer führen über Asphaltstraßen und an meiner Fußsohle kündigt sich eine Blase an. Vor dem Tagesziel muss noch eine wackelige Hängebrücke über den Inn bewältigt werden:




Blog Eintrag #721 vom 2025-07-03 16:20

Typische Alpenbewohner













Blog Eintrag #720 vom 2025-07-03 06:17

Donnerstag, 3. Juli


Die Befürchtung hat sich bewahrheitet: das Schnarchkonzert hielt die ganze Nacht an. Zwischendurch bin ich sicherlich immer wieder einmal eingeschlafen. Erholt bin ich nicht wirklich. Jetzt heißt es warten auf das Frühstück.

Immerhin ist es fast wolkenlos. Das kann gerne so bleiben.

Da müssen wir heute hoch:


Blog Eintrag #719 vom 2025-07-02 21:46

Nach einer Pause am Steinernen Hüttl, einer halben Stunde Sonnenpause am Bachlauf noch kurz den Abstieg zur Tillfussalm meistern und schon gibt es wieder etwas zu trinken. Inzwischen ist auch Steffi wieder dazu gestoßen und gemeinsam legen wir die restlichen gut 10 Minuten zur Gaistalalm zurück. Wir kommen im 9er Matratzenlager unter, in das später noch 5 Männer einquartiert werden. Denen schmeckt das Bier - und aktuell der Wein - sehr gut. Eine unruhige Nacht bahnt sich an. Nach dem Regen heute am Spätnachmittag hat es abgekühlt. Nicht zu vergleichen mit den rund 40 Grad im Raum Aschaffenburg. Frühstück gibt es erst ab 7 Uhr. Dann stehen erst einmal 700 Höhenmeter Aufstieg an. Und wie wird das Wetter? Abhängig von der App gar nicht so schlecht …


Blog Eintrag #718 vom 2025-07-02 14:29

Mittwoch, 2. Juli


Was für eine beschissene Nacht. 21 Personen in einem kleinen Lager mit viel Schnarchern und Furzern ließen keinen erholsamen Schlaf zu. Zumindest hat keiner die Fenster geschlossen. Um 4 Uhr war ich geneigt den Rucksack zu packen und aufzubrechen. Dann wäre ich zum Frühstück schon am heutigen Etappenziel. Auch nicht prickelnd. Also döse ich noch etwas. Um 5:30 Uhr stehe ich auf. Vorteil der frühen Zeit: die Sanitärräume sind noch leer. Punkt 6:30 Uhr wird der Gastraum aufgeschlossen. Ich bin der erste bei der Frühstücksausgabe. Im Frühstückspreis von 14,50 Euro ist nur ein Haferl Kaffee enthalten. Immerhin lässt sich der Hüttenwirt erweichen die Tasse noch einmal zu füllen - allerdings nur zur Hälfte.

Kurz nach 7 Uhr starte ich zu der heutigen, kurzen Etappe von knapp 4 Stunden. Ich lasse mir viel Zeit bei dem traumhaften Wetter. Morgen soll das Wetter umschwenken.

Am Steinernen Hüttl sind die Wirte nicht da: Selbstbedienung am Brunnen mit Geldeinwurf am Briefkasten.



Letzter Blick auf die Zugspitze, bevor ich in das nächste Tal absteige:




Blog Eintrag #717 vom 2025-07-02 05:50

Morgenstimmung an der Knorrhütte


Blog Eintrag #716 vom 2025-07-01 18:58

Der Tag heute war sehr anstrengend. Die Hitze setzt selbst mir zu. Der Weg über Mauerscharte und Schützensteig war landschaftlich sehr schön, aber schwer zu gehen. Vor allem die vielen, großen Wurzeln der Latschenkiefer waren extrem unangenehm. Wir haben sogar länger gebraucht als angegeben. An der Reintalangerhütte habe ich den Flüssigkeitsverlust wieder ausgeglichen. Steffi bleibt auf der Hütte. Ich steige noch 700 Höhenmeter zur Knorrhütte auf. Auch diese Hütte ist voll belegt. Die meisten Übernachtungsgäste wollen morgen auf die Zugspitze oder waren heute schon oben.

Morgen habe ich einen entspannten Tag. Weniger als 4 Stunden Gehzeit stehen an. Vielleicht große Wäsche an der Gaistalalm?


Blog Eintrag #715 vom 2025-07-01 06:17

Dienstag, 1. Juli


Die Nacht war wieder viel zu lang und im dünnen Daunenschlafsack habe ich trotz geöffnetem Fenster geschwitzt. Ich habe also Zeit die Aussicht bei dem guten Wetter zu genießen. Es ist schon sehr warm auf 1.650 Metern. Dafür kann man um 7 Uhr schon das Frühstück im Freien genießen.

Das Foto zeigt das Schlafhaus der Hütte. Im Hintergrund links die Alpspitze, rechts die Zugspitze.


Blog Eintrag #714 vom 2025-06-30 21:31

Das Kreuzeckhaus mit Alpspitze im Abendlicht


Blog Eintrag #713 vom 2025-06-30 18:11

Bei 30 Grad im Schatten schwitze sogar ich beim Aufstieg zur ersten Hütte. Nach einem Getränke-Stop an der Kochelberg-Alm geht es steil an den Pisten hoch. Die Sonne brennt erbarmungslos. Schatten gibt es nur selten. In Garmisch werden 4 Stunden für den Aufstieg angegeben, der Wanderführer sagt 3,5, wir brauchen 2,5 - und das bei der Hitze. Nach einem Radler und Check-in geht es erst einmal duschen. Dabei werden die durchschwitzten Klamotten gleich mit rausgewaschen. Bis morgen sind die wieder trocken.

Kurz vor 17 Uhr fängt es tatsächlich zu regnen an, das Gewittergrollen ist aber weiter weg. Die Alpspitze zeigt sich wieder. Morgen früh sollten die Bedingungen für ein Foto hoffentlich besser sein. Auch ein Foto von der Hütte hebe ich mir für morgen auf.


Blog Eintrag #712 vom 2025-06-30 08:38

Alpenüberquerung Garmisch-Gardasee

Montag, 30. Juni 2025

Endlich ist es soweit. Ich starte zu meiner vierten Alpenüberquerung. Ursprünglich wollte ich vom Bodensee an den Gardasee laufen. Allerdings liegt auf diesem Weg eine Hütte, die mir seit letztem Jahr in so schlechter Erinnerung geblieben ist, dass ich diese nicht mehr besuchen werde. Der L1 ab Garmisch-Partenkirchen führt nach Brescia, ich bevorzuge aber eine Variante, die am Gardasee endet.

Inzwischen sitze ich ganz entspannt im Zug nach München - allerdings mit einer Stunde Verspätung. Ab München geht es mit der Bahn weiter nach Garmisch. Ich habe bereits im Januar gebucht und das Ticket kostet mich nur 27 Euro (aktueller Preis 134 Euro). Die Alpenüberquerung startet direkt ab dem Bahnhof. Es geht am Alpspitze Wellenbad und der Talstation der Hausbergbahn vorbei. Gut 900 Höhenmeter sind am ersten Wandertag zu überwinden. Einkehrmöglichkeiten gibt es kaum. Die Kochelberg-Alm kommt zu früh, Garmischer Haus und Drehmöser 9 sind nur im Winter geöffnet und das Bayernhaus steht unter der Woche Einkehrern nicht zur Verfügung (nur Hausgäste).

Soweit es die Mobilfunkabdeckung in den Bergen zulässt, werde ich jeden Tag berichten. Wer nicht regelmäßig auf meiner Homepage nachsehen möchte, kann sich auch gerne zu meinem Newsletter anmelden. Blog und Newsletter sind identisch.





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